2.3.1. Klimaanpassung

Das Thema „Klimaanpassung“ ist in allen Bereichen und Planungen der Stadt präsent. In neuen und künftigen Bebauungsplänen wird sehr viel Wert auf klimaangepasste Bauweisen und umfangreiche Festsetzungen dazu gelegt. Im Rahmen des laufenden Forschungsprojekts KARE (Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene) der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und der Energiewende Oberland wurden im Oktober 2024 weitreichende Informationen und zwei Starkregensimulationen zur Sensibilisierung unserer Bürgerinnen und Bürger für Starkregenereignisse auf der Webseite der Stadt Weilheim bereitgestellt.

Ein von der Regierung von Oberbayern in Auftrag gegebenes Fachgutachten über das Weilheimer Moos mit dem Titel "Studie zur Darstellung der ökologischen und hydrologischen
Zusammenhänge im Weilheimer Moos (Boden, Wasserhaushalt und Nutzungen)" wurde am 23. Oktober 2024 erstmalig der Stadt sowie den betroffenen Grundeigentümern und Verbänden vorgestellt. Aus weiteren Untersuchungen und zu führenden Gesprächen wird sich zeigen, ob und welche klimaschützenden Maßnahmen eine langfristige Verbesserung der Moorsituation ergeben können.

2.3.2. Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Eine gemeinsame Energieberatungskampagne mit der Verbraucherzentrale Bayern unter dem Motto „Sanierung & Heizungstausch“ stieß im Frühjahr auf Anklang ebenso wie die monatliche Bürgersprechstunde zum Thema Energieberatung. Außerdem bot die Stadt Weilheim zusammen mit Andreas Scharli, einem fachkundigen Energieberater der Energiewende Oberland, ihren Bürgerinnen und Bürgern kostenlose abendliche Thermografie-Spaziergänge durch Wohngebiete an. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera wurde gezeigt, wie unterschiedlich die Energieverluste bei den Gebäuden je nach Baujahr oder Wärmedämmung ausfallen. Im Zusammenhang mit dem Energienutzungsplan der Stadt Weilheim wurde im Herbst 2024 eine Weißflächenkartierung für den Bereich Photovoltaik und Ladesäulen im Stadtgebiet in Auftrag gegeben.

2.3.3. Förderprogramme Stadtgrün und Balkon-Solaranlagen der Stadt Weilheim

Das städtische Förderprogramm für Stecker-Solaranlagen stieß auch im Jahr 2024 auf großen Anklang. So konnten bis jetzt insgesamt 240 Stecker-Solaranlagen mit städtischen Zuschüssen gefördert werden.

Seit März 2022 bezuschusst die Stadt Weilheim Maßnahmen ihrer Bürgerinnen und Bürger zur Begrünung von Dächern. Diese Förderung wurde 2023 ausgebaut, sodass zusätzlich auch Fassadenbegrünungen und die Entsiegelung von Höfen und der Begrünung der damit gewonnenen Freiflächen von der Stadt bezuschusst werden. Im Jahr 2024 konnten im Rahmen dieses Förderprogramms so die Begrünung von vier Dächern gefördert werden.

2.3.4. Öffentlichkeitsarbeit für den Klimaschutz

Auch 2024 organisierte das Klimaschutzmanagement der Stadt im Bereich der Umweltbildungsarbeit Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, der Stadtbücherei und den Grundschulen. Zudem fanden auch wieder im Rahmen des Klimanetzwerks von Unternehmen aus der Region Weilheim verschiedene Veranstaltungen statt.

2.3.4.1. Klimafrühling Oberland vom 18. April bis 5. Mai 2024

Der Klimafrühling Oberland findet alle zwei Jahre statt und ist eine Veranstaltungsplattform für alle Bildungseinrichtungen, Initiativen, Vereine, Stiftungen, Glaubenseinrichtungen und Unternehmen. Als Organisatoren des Klimafrühlings 2024 traten neben den Landkreisen im Oberland und der Bürgerstiftung Energiewende Oberland auch die Städte Penzberg und Weilheim an. Allein in Weilheim fanden unter der Koordination des städtischen Klimaschutzmanagements innerhalb der drei Wochen insgesamt 26 Veranstaltungen statt – von Exkursionen und Fahrradtouren über Vorträge und Kinofilme bis hin zu Workshops.

Höhepunkt war dann am 4. Mai das Klima-Stadtfest unter dem Motto „Tag der offenen Tür fürs Klima“ in der Weilheimer Innenstadt, an dem sich bei schönstem Wetter zahlreiche Firmen und Organisationen beteiligten.

2.3.5. Monitoring von Klimaschutzmaßnahmen

Die Stadt Weilheim will bis 2035 klimaneutral werden. Dies bedeutet große Veränderungen in all unseren Lebensbereichen. Um die Notwendigkeit von Klimaschutz sichtbar zu machen und Projekte wirksam zu begleiten, ist es wichtig, die aktuellen Kohlenstoffdioxid (CO2)-Verbräuche in Weilheim zu kennen und deren Entwicklung konstant nachzuverfolgen. Daher erstellt die Stadt Weilheim alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Energiewende Oberland eine Energie- und CO2-Bilanz für das gesamte Stadtgebiet.

Basierend auf einer sehr guten Datengrundlage (Datengüte 85 %) zeigt die Bilanz 2021 erneut diejenigen Stellen auf, an denen dringender Handlungsbedarf besteht. Konkret lässt sich aus unserer Bilanz für 2021 ablesen, dass wir alle in Weilheim noch viel mehr aktiv für Klimaschutz tun müssen. Unternehmen, Privathaushalte und Stadtverwaltung verbrauchen noch viel zu viele fossile Ressourcen für Strom, Wärme und Mobilität. Der erneuerbare Stromanteil für Weilheim betrug im Jahr 2021 16 %. Deutschlandweit waren es im selben Jahr 42,4 %. Auch was die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien angeht, liegt Weilheim mit 5,6 % weit unter dem Bundesdurchschnitt in 2021 von 15,7 %.