2.5.1. Leiterin des Städtischen Kinderhauses Pfiffikus geht in den Ruhestand
Roberta Fischer leitete die vergangenen zwölf Jahre unser Kinderhaus Pfiffikus an der Andreas-Schmidtner-Straße. Am 18. Juli wurde sie mit einem schönen Fest von den Kindern, ihrem Team, Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Weilheims Ersten Bürgermeister Markus Loth in ihren Ruhestand verabschiedet. In seiner Rede dankte er ihr für ihr Engagement als „Erzieherin mit Leib und Seele“ und für ihr offenes Ohr für die Belange ihres Teams. Auch der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Austausch mit anderen Einrichtungen kamen das Wissen und der Erfahrungsschatz von Roberta Fischer zugute, so Bürgermeister Markus Loth.
Die Nachfolge trat ab 1. Juli Bianca Menhofer an, die bereits im November 2023 als frischgebackene Fachwirtin im Sozialwesen vom städtischen Kindergarten Dorfspatzen in Unterhausen als stellvertretende Kinderhausleitung zum Kinderhaus Pfiffikus wechselte.
2.5.2. Neue Kindertagesstätte an der Kanalstraße
Mit ihrem Grundsatzbeschluss für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums bei größeren Neubauprojekten hatte im Jahr 2018 der Weilheimer Stadtrat auch die Schaffung von sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten verbunden. Und so wurde im Rahmen der Bebauung des Geländes an der Kanalstraße mit dem Investor Ehret und Klein ein Städtebaulicher Vertrag geschlossen, der unter anderem die Schaffung einer Kindertagesstätte beinhaltete, die von der Stadt langfristig angemietet wurde. Als Träger der Einrichtung konnte die Johanniter Kinderhilfe gewonnen werden.
Die neue Kita startete im Oktober 2024, allerdings für die ersten zwei Monate in Containern neben der Hardtschule, weil der Neubau noch nicht bezugsfertig war. Anfang Dezember fand dann der Umzug in die Kanalstraße statt, bei dem auch die Eltern das Team sehr gut unterstützten. Die Einrichtung bietet in drei Krippen- und drei Kindergartengruppen Platz für mehr als 100 Kinder.
2.5.3. Hummelnest goes Pfiffikus
Nachdem sich der Träger Fortschritt gGmbH entschlossen hatte, die Großtagespflege Hummelnest – untergebracht im Tiefpaterre des Bürgerheims – aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterzuführen, kam im Sachgebiet Kinderbetreuung die Idee auf, diese Räumlichkeiten für eine Krippenbetreuung unter Trägerschaft der Stadt weiterzubetreiben. Verschiedenste Modelle, wie etwa eine MiniKita wurden überdacht und mit der Fachaufsicht für Kindertagesstätten besprochen. Letztendlich kam man zu dem Modell einer ausgelagerten Krippengruppe des Kinderhauses Pfiffikus. Nach Abschluss verschiedener Reparatur- und Verschönerungsarbeiten werden seit dem 1. Oktober 2024 unter der fachlichen Leitung einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin bis zu zehn Kinder unter drei Jahren betreut.
2.5.4. Tag der Kinderbetreuung
Der Tag der Kinderbetreuung findet traditionell am Montag nach dem Muttertag statt. Es ist ein Tag, an dem die Stadt Weilheim auch im Namen der Eltern und Kinder Danke sagen und die Leistungen, die in den Einrichtungen tagtäglich unter auch oft schwierigen Bedingungen erbracht werden, anerkennen und wertschätzen möchte. In diesem Jahr wurde das Personal aus den Einrichtungen im Stadtgebiet auf den Wieshof in Marnbach eingeladen. Rund 75 Personen folgten der Einladung. In ihrer kurzen Ansprache ging Zweite Bürgermeisterin und Kita-Referentin Angelika Flock auf die Bedeutung und Herausforderungen der Kinderbetreuung ein. Sie bedankte sich im Namen des Ersten Bürgermeisters Markus Loth, des Stadtrates und der gesamten Stadt beim Kita-Personal für die hervorragende Arbeit. Neben leckerem Essen und Zeit zum geselligen Austausch gab es anschließend auch die Gelegenheit, an den von Elisabeth Doll geführten Kräuter-Wanderungen teilzunehmen.
2.5.5. Ferienprogramm
Das Onlineportal für die Ferienprogrammangebote hat 2024 die Marke von mehr als 200 Veranstaltungen geknackt. Umweltbewusst wird der Interessent mittels Visitenkarte mit QR-Code auf die Homepage mit allen aktuellen Veranstaltungen geführt. So geht die Stadt voll mit der Zeit. Um Ressourcen einzusparen und die Angebote immer aktuell für das ganze Jahr anbieten zu können wird auf Printausgaben verzichtet. Immer mehr Veranstalter versuchen über die Homepage der Stadt beworben zu werden, sehr zum Vorteil unserer Kinder, Jugendlichen und Eltern. Der Komfort der stets aktuellen Angebote und die Möglichkeit, die Veranstaltungen auch sehr kurzfristig anzupassen, zahlten sich bei Veranstaltern und Teilnehmern aus. Auch dieses Jahr waren überregionale Veranstaltungen dabei, die sehr gefragt waren.
2.5.6. Jugendhaus Come In
Das städtische Jugendhaus Come In startete mit vielen Ideen und Vorhaben in das Jahr. Jeden Monat besuchten mehr als 450 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 21 Jahren den Offenen Treff. Sie spielten Kicker, Tischtennis, Billard, Dart und machten Gesellschaftsspiele. Trafen sich mit Freunden zum Chillen und Quatschen oder nutzten das kostenfreie WLAN. Außerdem konnten sie im Fitnessraum trainieren oder im ebenfalls neu gestalteten Gaming-Raum die Playstation 5 nutzen. Auch das hauseigene Tonstudio und der Musikraum mit Instrumenten wie E-Gitarre, E-Bass, Keyboard und E-Schlagzeug wurden häufig aufgesucht. Die wöchentlichen Gruppenangebote „fresh food friday“ oder der „Sporttag“ wurden mit großem Interesse von den Besuchern angenommen. Neben den vielen Freizeitangeboten und Möglichkeiten, die das Jugendhaus bietet, haben die pädagogischen Mitarbeiter auch immer ein offenes Ohr für alle Anliegen der Jugendhausbesucher.
Anfangs des Jahres stand neben dem Offenen Betrieb ein Besuch in der nahegelegenen Bowling-Halle auf dem Programm.
Zwei Konzerte im Frühjahr fanden großen Anklang bei den jugendlichen Besuchern. Das Jugendhaus war wieder Austragungsort für den Bandcontest vor dem hAmmersound Festival in Peißenberg. Am Tag der Jugend engagierte es auch dieses Jahr wieder einen professionellen Künstler, der einen Graffiti-Kurs abhielt.
Im Mai beteiligten sich die Jugendlichen am Klimafrühling Oberland mit einer großen Müllsammelaktion. Im gleichen Monat konnten sie ihre Stimme im Wahllokal Come In für die U16 Europawahl abgeben. Im Juni wurde dann das rundum erneuerte Gemüsebeet bepflanzt und auch die Kräuterschnecke neugestaltet. Auf der französischen Woche wurde der „Saftladen“ mit dem Motto „Feiern ohne Rausch“ vom Jugendhaus wiederbelebt. Beim hAmmersound Festival mit mehr als 2000 Besuchern betreute am letzten Schultag vor den Sommerferien das Jugendhaus-Team den „Juze-Stand“ mit einer mobilen Graffiti-Wand, Riesenseifenblasen, Airbrush Tattoos und Kicker.
In den Sommerferien fand der Ausflug in den Skyline Park großen Anklang. Nach ReStart, kurz vor Beginn des neuen Schuljahres und den kälteren Temperaturen, erfreute sich der durch unseren Berufspraktikanten Josquin Coueffe gemeinsam mit den Jugendhausbesuchern gestaltete neue Mehrzweckraum („Chill-Area“) großer Beliebtheit.
Am 26. November war das Come In Gastgeber für den 2. Zukunftsdialog des JFF – Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Gemeinsam mit dem Bayerischen
Sozialministerium als Kooperationspartner beteiligten sich rund 80 Schüler der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule und die Besucher des Jugendhauses an dieser Veranstaltung unter dem Motto: „Mach mit – für deine Demokratie“.
Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Conrad-Röntgen-Mittelschule und Besucher des Jugendhauses Come In tauschten sich mit Ulrike Scharf (Mitte), Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales, aus.
Bayerns Jugendministerin Ulrike Scharf nahm sich Zeit, um die jungen Leute und deren Arbeiten, die in einem Workshop im Oktober im Jugendhaus entstanden, kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mit der Ministerin sprachen die Mitwirkenden über Werte, Demokratie und die Zukunft. Die Sozialministerin wiederum berichtete von ihrer Arbeit als Ministerin.
2.5.7. Streetwork / Gemeinwesenarbeit
21 Stunden pro Woche hatte die Sozialpädagogin und Streetworkerin Elisa Finsterer zur Verfügung, um in Weilheim für Jugendliche da zu sein. Und zwar für jene, die nicht von institutionellen Angeboten erreicht werden, die also kaum in Vereine oder Organisationen eingebunden, sondern eher „im öffentlichen Raum unterwegs sind“. 16 dieser Wochenstunden finanziert die Stadt Weilheim mit Unterstützung des Amts für Jugend und Familie, fünf für die Gemeinwesenarbeit die Stadt Weilheim alleine. Ihr erster Bericht im Hauptausschuss des Stadtrats zeigte, dass es keinen Arbeitsmangel gibt. Mit 677 jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren hatte die Streetworkerin in diesem Jahr in Weilheim Kontakt.
In ihrer Tätigkeit geht es um Komplikationen im Freundeskreis, in der Familie oder in der Partnerschaft. Individuelle Krisen, psychische und psychosomatische Erkrankungen sind ebenfalls wichtige Themen. Weiter geht es um Suchtverhalten: neben den stofflichen Süchten – Nikotin, Alkohol, Medikamente, illegale Drogen – auch Medien-, Handy- oder Kaufsucht. Gesprächsbedarf bei Jugendlichen gibt es darüber hinaus in Sachen Armut und Schulden, Arbeits- und Wohnungssuche, Schulschwierigkeiten oder Straffälligkeit.